Ganz ehrlich: wenn ich einen Fehler gemacht habe (also, einen richtigen, keinen Tippsler oder so …) – dann würde ich am liebsten im nächsten Mauseloch verschwinden. Der Bauch krampft, mir wird heiß und kalt, mein Hirn malt sich wunderbare Katastrophen-Szenarien aus (gerne mal mit „ich bin schuld, wenn wir unter der Brücke landen!“-Finale. Oder sowas ähnliches.).

Was ich mittlerweile begriffen habe: diese Reaktion kommt automatisch. Oder auch: sie muss nicht definieren, wie ich dann TATSÄCHLICH reagiere.

Extrem hilfreich, wann immer möglich: erst mal tiiiiiiiieeeeef durchatmen. Die Panik spüren, sie dann liebevoll in den Arm nehmen und ihr versichern, dass sich jetzt die große Frauke darum kümmern wird (die hat den Bock ja auch geschossen, ist doch nur fair, oder?).

Danach anschauen, was wirklich passiert ist. Überlegen, warum der Fehler passierte (und idealerweise was draus lernen). Dann kommt die Königsklasse – was mach ich jetzt? Wie bügele ich den Fehler wieder aus? Dafür wäre die Panik dann die denkbar schlechteste Ratgeberin …

Wenn möglich, erst dann Kontakt aufnehmen, klipp und klar sagen „Da habe ich einen Fehler gemacht!“ und darlegen, wie ich jetzt damit umgehen möchte. Denn wir alle wissen, dass Fehler passieren … nur, wenn der Fehler eines anderen mich betrifft, finde ich das natürlich nur semi-witzig. Meinen Kundinnen gehts damit logischerweise ähnlich.

Andererseits: wenn auf mich jemand zugeht und sagt: „Das hab ich versemmelt, es tut mir leid. Und so würde ich jetzt rangehen, um die Folgen auszumerzen oder zumindest abzumildern.“ – dann werde ich nicht hurra schreien. Doch richtig lostoben werde ich auch nicht – denn eben, Fehler passieren.

Mein Fazit: Fehler entdecken – Panik spüren – Panik auf die Rücksitzbank verfrachten – Bestandsaufnahme – konkrete Lösungsansätze anbieten. Meistens ist die Situation dann immer noch nicht schön. Doch sie ist aushaltbar, für alle Beteiligten. Und wir können uns morgen wieder auf Augenhöhe begegnen.

Frauke Schramm