Im Spätsommer fuhren wir mit dem Fahrrad durchs Neckartal. Dabei kamen wir durch blühende Sonnenblumenfelder. Herrlich!
Und dabei fiel mir etwas auf. Wir fuhren in Ost-West-Richtung mitten durch die Felder, und die Sonne kam von Süden. Auf der einen Seite strahlten uns die gelben Blumengesichter um die Wette an. Auf der anderen Seite … guckten wir auf Hinterköpfe. Denn Sonnenblumen richten sich auf die Sonne aus ❤️

Als mir das bewusst wurde, musste ich grinsen. Wie im echten Leben – manche lächeln Dir zu, andere wenden sich von Dir ab.

Das Verhalten der Sonnenblumen ist sonnenklar

Bei den Sonnenblumen ist uns klar, warum das so ist. Auch wenn ich mich scherzhaft über dieses unhöfliche Verhalten beschwere (Quatschkopf, ich) – ich käme niemals ernsthaft auf die Idee, die strikte Ausrichtung der Sonnenblumen auf die Sonne auf mich zu beziehen.

Das Verhalten „der anderen“ auf Social Media ist uns oft unklar

In Social Media ist die Sonne quasi die Aufmerksamkeit, die verteilt wird. Von dieser Aufmerksamkeit bekommen wir alle „etwas“ ab. Wie viel und von wem – hängt von ganz vielen Faktoren ab. Und Du hast ganz bestimmt nicht über alle Faktoren Kontrolle. Du darfst also lernen Dich zu entspannen, wenn Du Sonnenblumen-Hinterköpfe siehst – das hat viel weniger mit Dir zu tun, als Du vermutlich annimmst!

Wer ist das Zentrum der Welt?

Wir Menschen neigen dazu, uns selbst jeweils als das Zentrum der Welt zu sehen. Das ist mit einer winzigen Änderung auch total richtig – ich bin natürlich das Zentrum der Welt, und zwar MEINER Welt. Du bist übrigens auch das Zentrum der Welt – DEINER Welt. Das ist erstmal normal und ok so. Kritisch wird es immer dann, wenn wir die anderen Zentren der Welt vergessen oder denken (meist unbewusst), dass sie sich unserem Zentrum unterzuordnen oder anzupassen hätten.

Warum Buhlen um Aufmerksamkeit so oft so furchtbar schief geht

Schlimmer noch: andere Menschen spüren es, wenn wir UNBEDINGT Aufmerksamkeit wollen. Meistens wirkt das nicht anziehend, eher im Gegenteil. Wie oft hast Du schon gehört „als ich xy nicht mehr wollte, hab ich xy bekommen?“.

Mein eindrücklichstes Beispiel dazu stammt noch aus meiner Angestellten-Zeit. Ziemlich am Anfang meiner Berufstätigkeit wurde ich arbeitslos. Wenn ich die Bewerbungen aus dieser Zeit lese … kein Wunder, dass mich niemand einstellen wollte! Denn: zwischen den Zeilen stand meine Verzweiflung mehr als deutlich geschrieben. Anziehend? Nö. Überzeugend? Keine Spur.

Eine Bewerbung führte dann zum Erfolg. Es ging um eine Stelle, bei der mein damaliger Freund sagte – da brauchste Dich nicht bewerben, Du hast von Computern keine Ahnung! Einen größeren Gefallen hätte er mir nicht tun können. Denn: ich schrieb frech von der Leber weg, weil ich mir kaum Chancen ausrechnete. Zack – Vorstellungsgespräch, zweites Gespräch … Job.

Wenn wir nicht mehr das Zentrum DER Welt sind …

… sondern nur noch das Zentrum „unserer“ Welt – dann hat das etwas unglaublich Befreiendes. Weil wir dann aufhören können, alles immer auf uns zu beziehen. Dass das eine Sonnenblumenfeld mich mit dem Popo anguckte – hey, das hat rein gar nix mit mir zu tun! Wie schon gesagt – bei den Sonnenblumen ist Ursache-Wirkung ganz klar. Bei der Aufmerksamkeit auf Social Media ist es leider komplexer und nicht ganz so einfach.

Wenn ich Dir heute eines mitgeben möchte, dann das: Wenn Deine Bemühungen auf Social Media Dir nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, muss das nicht zwingend heißen, dass Du etwas „falsch“ machst. Jedenfalls nicht im Sinne von „lass das – Tu dieses!“. Es ist nicht so einfach, und gleichzeitig muss es nicht schwierig sein.

Deswegen gibts in diesem Artikel kein „Patentrezept“, denn: das existiert einfach nicht. So viele Faktoren können da eine Rolle spielen. In den nächsten Artikeln schauen wir uns diese Faktoren genauer an. Am Ende dieses Artikels findest Du eine Auflistung – die ist auch noch nicht vollständig und wächst noch weiter. Sobald ein Artikel fertig ist, verlinke ich ihn hier; wiederkommen lohnt sich also 😊 Oder meinen Newsletter abonnieren, denn da bekommst Du es natürlich auch immer mit, wenns neue Artikel gibt!

Und was tust Du bis dahin?

Ein Rat hat immer Gültigkeit (einfach immer, IMMER, IMMERZU!): sei Du selbst. Lass Dich und Deine Stimme hören. Wenn Dich die Hälfte der Sonnenblumen nicht anschauen mag, dann freu Dich an der anderen Hälfte! Oder: ist es wirklich 100% wahr, dass NIE jemand auf Deine Posts reagiert? Fang heute damit an, Dich auf die zu konzentrieren, die reagieren. Und denk dran: Sei Du selbst – denn nur DU bist DU und damit einzigartig. Genau so braucht die Welt Dich.

Um den Rest kümmern wir uns dann Schritt für Schritt.

Was beeinflusst, wie wir von wem auf Social Media wahrgenommen werden?

Diese Liste ist nicht vollständig – und wird weiter ergänzt. Wenn Dir etwas fehlt oder Du einen anderen Punkt gerne genauer betrachtet haben möchtest, lass es mich gerne wissen!

Der Algorithmus (der oft zitierte Schelm)

Das Zeitgeschehen

Banal: das Wetter

Was Du sonst so tust

Seit wann bist Du aktiv?

Deine Erwartungen und die Realität

Die Erwartungen der „anderen“ an Dich

Wer launcht denn da?

Bezahlte Werbung für mehr Reichweite?

 

Frauke Schramm